2013 war es endlich soweit: wir hatten eine Gelegenheit gefunden um meinen Gutschein einzulösen: Paragliding als Tandemflug! Herrlich!
Geflogen bin ich über
http://www.tandemfliegen.aero/
Dort haben wir einfach angerufen und einen Termin ausgemacht. Habt ohne Probleme.
Vorbereitung
An sich läuft der Flug bei jedem gleich ab: rein in den Sitz, auf Wind warten und losrennen. Da das mit dem Rennen bei Rollifahrern wohl meistens schwierig ist haben sich zwei nette Gleitschirmflieger als Ge(h)hilfen gefunden. Am Gurtzeug wurde eine Eisenstange durchgeführt und zur Sicherheit mit Klebeband fixiert.
Die Helfer haben dann an diesen Stangen angefasst und mir die Beine ersetzt. Lediglich eine stärkere Windböe mussten wir abwarten um starten zu können. Wegen dem höheren Startgewicht beim Tandemflug und eben weil ich nicht rennen kann war das nötig.
Auch wenn Gleitschirmfliegen mit einem erfahrenen Piloten an sich eine sichere Sache ist war mir doch etwas mulmig. Ein Obstler tat das eine zur Beruhigung, die Eisenstange zum "festhalten" (auch wenn es faktisch sinnlos ist) tat das andere.
Im Sitz sitzt man schon relativ hart. Es ist halt ein straffes, gespanntes Stück Stoff auf dem man sitzt. Der Airbag unterm Hintern hilft da leider nichts. Die Zeit bis zum Start, während des Fluges und bis der Rolli mit dem eigenen weichen Kissen wieder da ist sollte das nicht vorhandene "Sitzfleisch" also schon ab können. Regelmäßiges Entlasten ist ohnehin Pflicht. Ein dünnes Kissen kann man vielleicht auch mitnehmen. Das sollte man mit dem Piloten absprechen.
Der Flug
Der Flug selbst war wesentlich ruhiger als erwartet. Ich habe viele Geschichten gehört, dass Leute mit Ultraleichtflugzeugen oder kleinen Fliegern sehr wackelige Flüge hatten. Das war beim Gleitschirmflug nicht der Fall. Es war erstaunlich stabil. Das liegt vermutlich daran, dass man mit dem Schirm mit dem Wind fliegt und nicht wie mit dem Flugzeug durch den Wind.
Der Flug dauerte etwa 30 Minuten und begann mit einem starken Aufstieg über einem Waldstück mit guter Thermik. Die Aussicht reichte dabei bis zum Großglockner und war teilweise ziemlich windig. Es ist schon komisch wenn das Leben so an ein paar Stricken an einem Stück Stoff hängt.
Trotzdem macht es unheimlich Laune und die Freiheit, Ruhe und Aussicht ist atemberaubend! Eine Jacke hat übrigens trotz der hohen Außentemperaturen nicht geschadet. In 1600m Höhe bei Fluggeschwindigkeiten von etwa 30 bis 50 km/h war eine dünne Jacke durchaus gut.
Die Landung
Die Landung ging erstaunlich gut. Mein Pilot hatte empfohlen die beine anzuheben. Da man in dem Sitz sehr stabil Sitz konnte ich mit den Händen die Knie und damit die Füße etwas hoch halten. Bei der Landung schoben sich dann die Füße ohne umzuknicken über die Wiese. Die Landestrecke betrug nur wenige Meter, auch dank der Punktlandung des erfahrenen Piloten. Damit blieben auch Verletzungen aus. Mein Pilot hat mich dann noch zur Fliegerklause getragen. Dort habe ich dann auf den Rolli gewartet, den die Familie mit der Bergbahn wieder runter gebracht hat. Auch das dauerte ein paar Minuten, zumal die Bergbahn kurz stehen musste aufgrund irgendwelcher technischer Probleme. Insgesamt dauerte der Spaß also etwa eine Stunde.
Übrigens standen mehrere Abflugplätze zur Verfügung.
Nebenwirkungen
Neben großer Glücksgefühle über so viel Freiheit und einem wunderbarem Erlebnis bleibt doch ein komisches Gefühl. Wie gesagt, das Leben hängt an ein paar "Bindfäden". Am Tag meines Fluges ist ein Testpilot mit seinem Schirm abgestürzt und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht...Zahlen und Fakten
Gesamtstrecke: 12,54 kmGesamtzeit: 42:56
Zeit in Bewegung: 26:25
Durchschnittliche Geschwindigkeit: 17,52 km/h
Durchschnittliche Geschwindigkeit in Bewegung: 28,48 km/h
Maximale Geschwindigkeit: 50,51 km/h
Maximale Höhe: 1622m
Minimale Höhe: 660m
Höhenunterschied: 1705m