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17.02.2017

(Bulgarien 2016) - Umgebung erkunden in Sonnenstrand, Tauchen, Balkangebirge

Sonnenstrand

Strand und Toiletten

In Sonnenstrand gibt es einen breiten Sandstrand, an welchem Liegen gemietet werden können. Ab und an gibt es Holzwege über den Sand, diese reichen aber nicht bis ans Wasser, sodass man als Rollstuhlfahrer auf jeden Fall Hilfe braucht. Öffentliche Toiletten haben wir keine gefunden. Wir haben aber auch nicht so sehr danach gesucht, da wir den Strand eh nicht nutzen konnten. Einmal war ich in der Stadt in einem Restaurant auf dem Klo: 60cm Tür, ging nur mit in der Tür schleifenden Greifreifen. 


Entlang des Strands gibt es zahlreiche Bars, Eisstände, Fahrgeschäfte und andere Attraktionen um den Leuten möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen ;-) Die Preise sind OK.
  

Wege

Die Gehwege in Sonnenstrand sind meißtens nicht wirklich rollstuhlfreundlich. Extrem hohe Bordsteinkanten (15cm und mehr), brüchige Gehwegplatten, kaum abgesenkte Bordsteine, Fußgängerüberwege nicht richtig angebunden.

15 bis 20cm Bordsteinkanten sind keine Seltenheit.
Höhere gibt es auch noch.

Die Gehwege sind oft kaputt. Dieser Abschnitt ist schon einer der besseren.

Wir hatten vorm Haus nur eine Straße und eine ehemalige Busspur mit einem Grünstreifen dazwischen:

Ich bin dann immer etwas lebensmüde auf der Straße bis zur nächsten Einfahrt auf der Straße mit dem Rollstuhl gefahren und habe mich dann auf die Busspur begeben.

An der Strandpromenade waren die Wege deutlich besser: gut ausgebaut, abgesenkte Bordsteine, lang und glatt. So mag ich das.

Weg an der Strandpromenade

Geld abheben

Die Wechselkurse in den Wechselstuben sind zwar relativ fair, allerdings erheben die Banken 4 bis 10% Bearbeitungsgebühren zzgl. Kreditkartengebühren. Fairerweise hat uns der Mann in der Wechselstube uns dies gesagt.

Hier lohnt sich der Weg zum nächsten Supermarkt. Dort gibt es Geldautomaten. Die Wechselkurse sind ebenfalls fair und das Abheben ist billiger. Wir haben etwa 8 Euro bezahlt. Die Gebühren sind abhängig von der eigenen Hausbank oder dem Kreditkarteninstitut. Die Kurse findet man vorab im Internet.

Unser Hotel bot einen Geldwechselservice. Der Kurs im Haus war fairer als "draußen". Abheben war trotzdem billiger.

Einkaufen

Ein paar hundert Meter entfernt war ein Aldo-Supermarkt. Wer den hohen Bordstein; nicht abgesenkt; überwunden hatte kam in den Genuss eine Rampe als Zugang nutzen zu können. Später hat sich herausgestellt, dass es auf der Rückseite noch einen abgesenkten Bordstein gibt.


Der Supermarkt ist gut aufgeräumt, sauber, modern und bietet alles was man braucht. Die Preise sind OK.

Restaurants

Es gibt an jeder Ecke Restaurants und Imbissbuden. Die Preise sind moderat und das Essen, soweit wir es testen konnten, sehr gut.
Ein paar Beispiele:
  • Pommes 1,75 €
  • Diesel (Cola mit Bier): 1 €
  • Bier: 1 €
  • 4 x 2,5 Liter und 6 x 0,75 Liter Wasser: knapp 7,50 €
  • 2 Cosmopolitan: 3 €
  • 5cl Whiskey: 1,50 €


Tauchen

Eigentlich wollte ich in Nessebar tauchen. Es gab nur eine Basis rechts vor der Altstadt. Der Tauchgang war schon ausgemacht, sollte etwa 35 Euro kosten, Brevets waren OK (er schien von meinen SSI Kärtchen recht angetan), da wurde es dem Instruktor etwas angst. Nach einer halben Stunde rief er an: der Zugang sei zu steinig, er könnte mir auch aufgrund von Bandscheibenproblemen nicht helfen, keine Hilfe sonst da... Er will lieber nicht mit mir ins Wasser. Er zeigte mit den Zugang, ich fand ihn nicht so schlecht und auch eine Rampe zum Strand hatten wir gefunden. Nur über den Sand hätte ich Hilfe gebraucht. Es ging trotzdem kein Weg ran.


Natürlich war ich enttäuscht. Trotzdem muss ich sagen, war mir diese Antwort lieber als ein Instruktor, der für Geld alles möglich macht. Getreu dem Motto: "Es wird schon nichts passieren. Hauptsache der Umsatz stimmt."
Der Basisinhaber hat Verantwortung übernommen, er hat die Risiken abgewägt und festgestellt, dass es besser ist den Tauchgang nicht zu machen. Auch sowas gehört dazu. Daher kann ich die Basis empfehlen. Er schien auch auch Erfahrung zu haben, die Basis ist bei PADI angebunden. Wie das Tauchen nun war, kann ich leider nicht berichten...

Balkangebirge

Am ersten Tag nahmen wir unseren Mietwagen und erkundeten etwas die Umgebung. Was hochtrabend und weit klingt, liegt gleich um die Ecke: das Balkangebirge. Zumindest die bis zu 450m hohen Ausläufer davon. Am Ende von Sonnenstrand fährt man einfach weiter, immer den Berg hinauf und schon ist man oben. Wir haben die faule Variante gewählt und sind nur mit dem Auto rauf gefahren. Abseits ging kaum etwas: gesperrte Straßen und vor allem kein Geländetaugliches Vehikel...

Die Landschaft ist unter dem Klima sehr wechselhaft. Wir waren Ende August dort. Es war alles trocken, ausgedörrt, staubig und wenig ansehnlich. 6 Wochen eher muss wohl alles noch grün gewesen sein, habe ich mir sagen lassen.



Einen Punkt, an dem man die Aussicht auf's Meer genießen konnte haben wir so leider nicht gefunden. Überall gesperrte Straßen. Zu Fuß lässt sich da sicherlich was finden. Bei 35°C und im Rollstuhl und mit Kind sind wir dann doch im klimatisierten Leon geblieben.

Nicht mehr in den Gebirgsausläufern: auf dem Weg nach Süden...
Am anderen Ende des Berges ging es wieder... man ahnt es nicht... bergab. Dort erreichten wir einen Parkplatz vor dem sehr schön angelegten Friedhof von Obsor. Ein wirklicher Ort der Besinnung und Erinnerung.



Obsor fand ich irgendwie ruhiger, auch nicht so überlaufen. Trotzdem sehr schön angelegt.


Auf dem Weg dahin sahen wir ein paar heruntergekommene Häuschen. Wenn man bedenkt, dass in Sonnenstrand einige teure Schlitten und Sportwagen herumfahren, wird mir irgendwie klar, dass die Einnahmen aus dem Tourismus nicht in die Gehälter der angestellten fließen. Und in die Gehwege auch nicht.